The Story of „BORN TO BE WILD MC Berlin"

Heute steht der Name “ BORN TO BE WILD“ für einen der bekanntesten MC’s in Europa. „Die Borns“, wie sie überall in der Szene verkürzt genannt werden, haben heute einen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus gehenden Bekanntheitsgrad erreicht.

Dies wird durch die vielen guten Beziehungen zu anderen Clubs in ganz Europa, speziell in Italien, Schweiz, Skandinavien und Holland dokumentiert. Man stellt eben nicht nur in der deutschen MC-Szene etwas dar, sondern ist insgesamt größer und europäischer geworden.

Doch den heutigen Bekanntheitsgrad verdanken die Borns einem Glücksumstand, zu dem wir alle nur sehr wenig beitragen konnten – der Öffnung der Mauer.

Allerdings hatten damals einige sehr clevere Member das Sagen im MC und erkannten, die sich durch den Wegfall der Grenzen, bietenden Möglichkeiten.

Es wurde in Biesenthal ein großes Gelände gefunden, auf dem dann von 1991 – 2002 das Motorcycle Jamboree stattfand.

Nach 12 Jahren wurde das Gelände aufgegeben und ein neuer Partyplatz gefunden.  ALTES LAGER bei Jüterbog.

Diese Veranstaltung wird auch heute noch mit einem umfangreichem Programm und vielen tausenden Besuchern, die friedlich miteinander feiern, durchgeführt.

Wie alles begann …

Die Wurzeln der Gründung begannen Anfang der 70iger Jahre. 1970 hatte Lommel den ersten BORN TO BE WILD MC unter einem anderen Color gegründet.

Dieser löste sich 1971 wieder auf. Irgendwann in 1975 hatte Lommel die "Schnauze voll" sich als irgendein Mitglied in einem bestehenden Rockerclub rumzuärgern. Mit sechs anderen Freunden beschloss er deshalb, und damals ging das noch so von heute auf morgen, einen eigenen MC zu gründen. Als erstes stand danach die Namensgebung des MC’s an und Lommel beschloss, daß das Lebensmotto der Mitglieder aus dem Colour des Clubs ersichtlich sein sollte. Und so entwarf er ein Colour, das im oberen Bogen das Lebensmotto „BORN TO BE WILD" enthielt und im unteren Bogen den eigentlichen Namen des MC’s, nämlich „Santa Maria Vikings". In die Mitte wurde das eiserne Kreuz mit dem bekannten behelmten Totenschädel mit dem Dolch zwischen den Zähnen gesetzt. Noch 3 Linien und das „1%" dazu - fertig war das Colour, dass so noch heute in Grundzügen Bestand hat.

Doch die Zeiten in den 70iger Jahren waren für echte Rocker hart. Es war aus vielen Gründen schwer, in dieser Zeit der rivalisierenden Rockerclubs in Berlin über die Boulevardpresse auch fast wöchentlich negativ berichten konnte, eine vernünftige Unterkunft für das Clubleben zu finden. Und so fanden die ersten Sitzungen des Clubs bei Lommel zu Hause statt. Bis sich dann doch ein Kneipenbesitzer traute dem jungen MC einen ersten Clubraum zur Verfügung zu stellen.

Der Club wurde in Berlin zusehens attraktiver und festigte seine führende Position bereits 1979 als sich das MC Leben in der heutigen Hauptstadt auf nur noch fünf MC’s zusammengeschrumpft hatte.

Schon frühzeitig , nämlich in den Jahren 1977 bis 1986 sind außer dem einzigen heute noch aktiven Gründungsmitglied Lommel (Motto: einmal Rocker – immer Rocker) die ebenfalls noch heute aktiven Member Allner seit 1977, Atze seit 1985 und Kim seit 1986  Bombe, Kim und Atze beigetreten. Wir trauern um drei verstorbene Brüder.

Im Jahr 1978 hatte der Club die erste Clubbude in der Bautzener Straße auf dem damaligen Reichsbahngelände und 1979 feierten wir die erste Borns Party. Über 40 MC’s besuchten uns – die Borns verstanden es schon damals die Sau rauszulassen und so feierten wir drei Tage durch.Im Laufe der folgenden Jahre bis 2003 feierte man in sieben Clubhäusern. Dann wurde in Heinersdorf ein Gelände erworben auf dem bis heute unser Clubhaus steht.

Im Jahr 1979 beschloss man den unteren Schriftzug zu ändern. Das SANTA MARIA VIKINGS wurde entfernt und durch BERLIN ersetzt da man ja doch nur nach den BORNS rief.

1980 beschloss man sich auf eine Motorradmarke zu einigen. Ab 1981 wurde dann eine Harley Davidson zur Pflicht – und das bis HEUTE !

Besonders erwähnenswert für die Zeit in den 80igern ist, dass immer häufiger die Medien begannen sich der BORNS zu bedienen. Meistens wenn es darum ging in irgendwelchen Filmen klischeehafte Vorstellungen (in den Köpfen der späteren Betrachter) durch echte ROCKER zu beleben. Öfter spielten einige oder mehrere Statistenrollen in Film- und Fernsehproduktionen. Am bekanntesten war ein Dokumentationsfilm über das Motorrad im Allgemeinen. Der Film heißt „RIDE HARD LIFE FREE“ von 1984.

Bereits seit 1983 gab es das erste Chapter in Buxtehude das dann später nach Stade in der Nähe von Hamburg wechselte. Lange Zeit war es das einzigste Chapter der Berliner. Bis die Mauer sich öffnete und andere Chapter dazu kamen.

Auch in Italien entstanden neue Chapter. Lommel ist der „First Member“ für Europa und Charly „First Member“ in Italien. Leider verstarb Charly 2006.

Lommel blieb bis Ende 1989 in der Clubführung – ab 1990 wurde Henry President bis er 1997 nach schwerer Krankheit starb.

1998 übernahm die Führung des Clubs Klenke und Atze – ab 2004 Kim und Zottel und ab 2021 Rylle und Felix.

Aber es war nicht immer harmonisch. Am 22.01.1997 wurde das Clubhaus von der Polizei gestürmt und alles auf den Kopf gestellt. Der Einsatz erfolgte mit Unterstützung von einer Hundertschaft Polizisten, Hubschrauber und Scharfschützen. Sie demolierten das Clubhaus total.

Alle Member wurden in Haft genommen und 10 Member blieben fast 14 Monate in Einzel und Isolierhaft in Moabit. Die anderen Member hielten den Club am Leben und wurden von den anderen Chapter unterstützt. Im März 1998 wurden alle wieder auf freien Fuß gesetzt.

Die erwarteten hohen Haftstrafen wurden nicht verhängt. Es war einfach eine übertriebene Aktion der Staatsanwaltschaft um den Club in die Knie zu zwingen – was man aber nicht schaffte. Jetzt ging es erst recht weiter.

Da die Zerschlagung des Clubs keine Erfolg hatte machten die Borns weiter mit den legendären Party’s im Clubhaus. Die Germanen Party findet seit 1986 statt und wird bis heute erfolgreich durchgeführt. Die Halloween Party war jahrelang ein Hit und wurde 2018 durch das heute bekannte Oktoberfest ersetzt – und das mit vollem Erfolg. Desweitern werden regelmäßig erfolgreiche Motto Party’s durchgeführt – Neujahrs Party im Januar und die geile Titty Twister Party im Februar.

Das Chapter Berlin freut sich schon auf die große 50 Jahrfeier im Jahr 2025 die sicherlich gigantisch wird.

TEXT und FOTOS von LOMMEL